Content Repurposing: Wie du als Solopreneurin mit weniger Aufwand mehr Reichweite erzielst

content repurpose

Du kennst sicher das Gefühl: Es ist wieder Montag, dein Instagram-Feed wartet auf neuen Content, der Newsletter sollte auch mal wieder raus und eigentlich wolltest du schon längst regelmäßig bloggen. Aber zwischen der Arbeit für deine KundInnen, Haushalt und dem täglichen Business-Chaos bleibt dir einfach wenig Zeit für die Content-Erstellung.

Die gute Nachricht: Du musst nicht ständig bei null anfangen!

Gute Inhalte zu erstellen kostet viel Zeit. Und deine wertvollen Inhalte haben es nicht verdient, ein One-Hit-Wonder zu sein!

Die Lösung heißt Content Repurpose – die Kunst, deine bereits erstellten Inhalte mehrfach clever zu nutzen.

In diesem ausführlichen Guide erfährst du nicht nur, wie Content wiederverwenden funktioniert, sondern bekommst auch konkrete Strategien, Checklisten und einen Schritt-für-Schritt-Plan, der sich gut in deinen Alltag als vielbeschäftigte Solopreneurin integrieren lässt.

Was bedeutet Content Repurpose?

Content Repurpose (auch Content Recycling genannt) ist die strategische Wiederverwendung von bestehenden Inhalten in verschiedenen Formaten und auf unterschiedlichen Kanälen.

Das Ziel: Die Reichweite deiner hochwertigen Inhalte maximieren, ohne ständig komplett neue Inhalte erstellen zu müssen.

Dabei geht es nicht darum, Inhalte 1:1 zu kopieren und auf einer anderen Plattform identisch zu veröffentlichen. Stattdessen wandelst du einen bestehenden Inhalt in neue Formate um – aus einem Blogbeitrag werden bspw. mehrere Social-Media-Posts, ein Podcast, eine Infografik oder ein Newsletter.

Der Unterschied zwischen Content Recycling und Content Repurpose:

  • Content Recycling: Bestehende Inhalte werden zeitversetzt erneut veröffentlicht (z. B. einen erfolgreichen Instagram-Post nach 3 Monaten nochmal posten)
  • Content Repurpose: Ein Inhalt wird in verschiedene Formate umgewandelt und auf unterschiedlichen Kanälen ausgespielt

Beide Strategien sind wertvoll und können kombiniert werden!

Warum solltest du deine Inhalte wiederverwenden?

1. Du sparst kostbare Zeit bei der Content-Erstellung

Als Solopreneurin jonglierst du unzählige Aufgaben gleichzeitig. Content-Marketing ist wichtig, aber oft nicht die einzige Priorität auf deiner To-Do-Liste.

Content Repurpose löst dieses Problem:

  • Ein hochwertiger Blogbeitrag kann dir 10-15 weitere Content-Pieces liefern.
  • Die Inhalte lassen sich (mindestens!) doppelt so schnell erstellen.
  • Du arbeitest smarter, nicht harder 😉

Praxis-Tipp: Plane einen „Content-Recycling-Tag“ pro Monat ein. An diesem Tag wandelst du systematisch bestehende Inhalte in neue Formate um. Alternativ kannst du das Recycling auch direkt an die Content-Erstellung knüpfen und in deinen Workflow integrieren. Probier beides aus!

2. Du erhöhst deine Reichweite und Sichtbarkeit

Nicht alle deine FollowerInnen sind zur gleichen Zeit online oder nutzen dieselben Plattformen. Wenn du Inhalte nur einmal postest, verpasst ein Großteil deiner Zielgruppe diese Informationen.

Durch Content wiederverwenden:

  • Erhöhst du die Chance, dass deine Inhalte gesehen werden.
  • Verstärkst du deine Botschaft durch Wiederholung.
  • Baust du Vertrauen durch Konsistenz auf.

3. Du sprichst unterschiedliche Content-Vorlieben und Phasen der Customer Journey an

Deine Zielgruppe ist vielfältig – manche Menschen bevorzugen Texte, andere Videos oder Infografiken. Außerdem befinden sich deine potenziellen KundInnen in verschiedenen Phasen ihrer Customer Journey.

Verschiedene Formate bedienen verschiedene Bedürfnisse:

  • Awareness-Phase: Aufmerksamkeitsstarke Social-Media-Posts und kurze Videos.
  • Consideration-Phase: Ausführliche Blogbeiträge und Podcast-Folgen.
  • Decision-Phase: Case Studies, Testimonials und detaillierte Anleitungen.

4. Content Repurpose verbessert dein SEO-Ranking

Suchmaschinenoptimierung funktioniert am besten, wenn deine Website regelmäßig besucht wird und andere Seiten auf deine Inhalte verlinken.

So unterstützt Content Repurpose dein SEO:

  • Mehr Traffic durch Verlinkungen von Social Media auf deinen Blog.
  • Bessere Indexierung bei Suchmaschinen durch regelmäßige Aktivität.
  • Natürlicher Linkaufbau durch geteilte Inhalte.

5. Es entsteht eine stimmige Content-Marketing-Strategie

Content Repurpose hilft dir dabei, eine konsistente Markenbotschaft zu entwickeln. Wenn deine Inhalte aufeinander aufbauen und sich gegenseitig ergänzen, entsteht ein harmonisches Gesamtbild.

Deine Zielgruppe erlebt:

  • Einen roten Faden in deiner Kommunikation.
  • Vertrauen durch Wiedererkennungswert.
  • Mehr Tiefe in deinen Themen.

Schritt-für-Schritt: Wie du Content systematisch wiederverwendest

Schritt 1: Content-Audit – Finde deine Goldstücke

Bevor du neue Inhalte erstellst, schaue dir an, was du bereits hast.

Checkliste für dein Content-Audit:

Sammle alle deine Blogbeiträge der letzten 12 Monate

Notiere dir die Zugriffszahlen (Google Analytics)

Markiere die 5 erfolgreichsten Beiträge

Identifiziere zeitlose „Evergreen“-Inhalte

Liste Themen auf, die bei deiner Zielgruppe besonders gut ankommen

Praxis-Tipp: Verwende ein einfaches Bewertungssystem (1-5 Sterne) für Performance, Aktualität und Recycling-Potenzial.


Schritt 2: Die 80/20-Regel für Content Repurpose

Nicht jeder Inhalt ist gleich gut für die Wiederverwertung geeignet. Konzentriere dich auf die 20% deiner Inhalte, die 80% der Ergebnisse bringen.

Diese Inhalte haben hohes Recycling-Potenzial:

  • Evergreen-Content (zeitlos relevante Themen)
  • How-to-Anleitungen und Tutorials
  • Listen-Artikel („7 Tipps für…“, „5 Fehler bei…“)
  • Case Studies und Erfolgsgeschichten
  • FAQ-Inhalte
  • Persönliche Geschichten und Erfahrungen

Schritt 3: Der Content-Repurpose-Plan

Jetzt wird es konkret! 

Detaillierte Anleitung: Wie du Content systematisch wiederverwendest

 

Teil 1: Von Blogbeiträgen zu anderen Formaten (außer Social Media)

Ein gut geschriebener Blogbeitrag ist eine wahre Goldgrube für Content Repurpose. Schauen wir uns das am Beispiel eines Artikels an: „5 Tipps für einen fluffigen Pizzateig nach Neapel-Art“

1. Newsletter

Verwende Teile deines Blogbeitrags für deinen Newsletter. Nicht jede:r hat Zeit und Lust, deinen frisch veröffentlichten Blogartikel sofort zu lesen.

So setzt du es um:

  • Fasse die wichtigsten Punkte zusammen oder wähle ein bestimmtes Unterthema aus
  • Erstelle daraus deinen Newsletter
  • Für Cross Promotion: Verweise auf deinen vollständigen Blogbeitrag

Zeitaufwand: 15-20 Minuten

Pizza-Beispiel: Ein Tipp könnte sein, dass das Mehl eine entscheidende Rolle spielt. Im Newsletter könntest du nur auf diesen Punkt genauer eingehen und zum kompletten Artikel verlinken.


 

2. Video-Content

Video-Formate werden immer wichtiger, egal auf welcher Plattform. Wenn du Schritt-für-Schritt-Anleitungen auf deinem Blog anbietest, kannst du daraus ein Video erstellen, in dem du diese Schritte zeigst.

Verschiedene Video-Ansätze:

  • YouTube-Tutorial: Führe die Schritte praktisch vor 
  • Kurze Clips: Jeder Tipp als separates 1-2 Min Video
  • Umgekehrter Weg: Video-Interview mit ExpertInnen → Transkription für Blog

Zeitaufwand: 1-2 Stunden (inkl. Bearbeitung)

Pizza-Beispiel: Du kannst beim nächsten Backen die Schritte entsprechend der Tipps mitfilmen.


 

3. E-Books und Lead-Magneten

E-Books sind ein sehr effektiver Weg, deine Newsletter-Liste zu vergrößern.

Die bewährte Strategie:

  • Nutze deine Blogbeiträge zu einem Thema (nicht nur einen!), um daraus ein E-Book zu erstellen
  • Logisch strukturieren + Inhaltsverzeichnis + Einleitung + Schluss hinzufügen
  • Als hochwertigen Lead-Magneten anbieten

Zeitaufwand: 2-3 Stunden

Pizza-Beispiel: Sammle mehrere Artikel über italienisches Backen zu einer theoretischen und praktischen Anleitung: perfekte Mehlsorte, Knet-Technik, Backtemperatur, etc.


 

4. Podcast-Folgen

Greife beliebte Themen aus deinem Business-Blog auf und vertiefe sie in deinem Podcast.

Podcast-Strategien:

  • Solo-Folge: Tipps aus dem Beitrag genauer ausführen + persönliche Erfahrungen
  • Audio-Recycling: Video-Interviews mit ExpertInnen als Podcast verwenden
  • Kombination: Beides je nach Thema mischen

Zeitaufwand: 30 Min Vorbereitung + Aufnahmezeit

Pizza-Beispiel: Die Tipps ausführlicher erklären und von deinen eigenen Back-Erfahrungen berichten.


 

5. Templates und Checklisten

Um deine LeserInnen bestmöglich zu unterstützen, kannst du für bestimmte Beiträge Templates und Checklisten erstellen.

Der Ansatz:

  • Anleitungen aus Blogbeiträgen in Kurzform zum Ausdrucken als PDF
  • Praktische Umsetzungshilfen erstellen
  • Als Bonus-Material oder Lead-Magnet verwenden

Zeitaufwand: 45-60 Minuten

Der Vorteil: Deine LeserInnen kommen ins Tun und werden zu begeisterten Fans, die sehr wahrscheinlich zu KundInnen werden.

Pizza-Beispiel: Eine Schritt-für-Schritt-Checkliste mit deinen Tipps, die sich Pizza-BäckerInnen-to-be beim Backen danebenlegen können.

Wie du Inhalte für Social Media wiederverwendest

Teil 2: Social Media Content aus Blogbeiträgen

Einige der bereits genannten Tipps für die Wiederverwendung deiner Inhalte gelten auch für Social Media. Hier möchte ich mehr auf die unterschiedlichen Formate eingehen.

1. Infografiken

Blogbeiträge oder auch Teile deines Blogbeitrags lassen sich gut in Infografiken umwandeln. Diese kannst du auf Instagram und Facebook verwenden.

So geht’s:

  • Wähle 3-5 Hauptpunkte aus deinem Artikel
  • Gestalte sie visuell ansprechend (Canva ist perfekt dafür)
  • Nutze für Instagram passende Hashtags

Zeitaufwand: 20-30 Minuten

Pizza-Beispiel: Die 5 Schritte ohne weitere Beschreibung einfach in eine hübsche Grafik packen.

2. Karussell-Posts

Wenn du deine Blogbeiträge ordentlich strukturierst, kannst du die einzelnen Absätze nutzen, um daraus schnell Inhalt für 1-3 Karussell-Posts für Instagram zu erstellen.

Die Methode:

  • Jeden Tipp/Punkt als separate Karussell-Slide
  • Beschreibenden Text aus dem Blogbeitrag kürzen und anpassen
  • Mit einem Call-to-Action zum vollständigen Artikel verlinken

Zeitaufwand: 25-35 Minuten pro Karussell

Pizza-Beispiel: Für jeden Pizzateig-Tipp erstellst du eine eigene Slide und kürzt den Text aus deinem Blogbeitrag. Schon ist dein Karussell fertig 🙂

3. Video-Content für Social Media

Verwende Teile deiner Text-Inhalte, um kurze Videos zu erstellen. Diese kannst du gut auf Instagram, TikTok und YouTube Shorts nutzen.

Video-Recycling-Strategien:

  • Aus langem YouTube-Video: Schneide das gesamte Video in mehrere Teile, sodass jeder Tipp ein eigenes, kurzes Video wird
  • Neue kurze Videos: Erstelle für jeden Hauptpunkt ein 30-60 Sekunden Video
  • Trend-Formate: „5 Fehler bei…“, „Das wussten 90% nicht über…“

Zeitaufwand: 1-2 Stunden für 3-5 kurze Videos

4. Kürzere Text-Posts

Auf LinkedIn sind Branchen-News und dein ExpertInnen-Wissen gefragt. Passende Beiträge auf deinem Blog kannst du hier verwenden.

LinkedIn-Strategien:

  • Kernpunkte aus Blogartikeln zusammenfassen
  • Business-Lessons aus persönlichen Themen ableiten
  • Mehrere kürzere Posts aus einem längeren Artikel erstellen
  • Professional Insights mit persönlichen Geschichten verbinden

Zeitaufwand: 15-20 Minuten pro Post

5. Zitat-Grafiken

Wer liest nicht gerne inspirierende Zitate? Wähle aus deinem Beitrag die wichtigsten Erkenntnisse, aussagekräftige Sätze oder erstelle ein ganz neues Zitat auf Basis deines Beitrags.

Einsatzgebiete:

  • Facebook, Instagram und Twitter
  • Als Story-Content
  • Für Pinterest (längere Haltbarkeit)

Zeitaufwand: 10-15 Minuten pro Zitat-Grafik

Tipp: Sammle die besten Zitate aus mehreren Blogbeiträgen und erstelle eine ganze Serie davon.

3 häufige Fehler beim Content wiederverwenden (und wie du sie vermeidest)

Fehler 1: 1:1 Copy-Paste ohne Anpassung

Das Problem: Du kopierst Inhalte unverändert von einer Plattform zur anderen.

Die Lösung: Passe jeden Inhalt an das jeweilige Format und die Plattform an:

  • Instagram braucht visuelle Elemente und Hashtags
  • LinkedIn professionelle Insights und Business-Bezug
  • Newsletter persönliche Ansprache und klare CTAs
Fehler 2: Zu häufiges Recycling

Das Problem: Du wiederholst dieselben Inhalte zu oft und zu schnell.

Die Lösung:

  • Warte mindestens 3-6 Monate zwischen Wiederholungen
  • Variiere die Aufbereitung deutlich
  • Nutze verschiedene Formate für verschiedene Zielgruppen
Fehler 3: Fehlende Strategie

Das Problem: Du recycelst willkürlich ohne Plan.

Die Lösung:

  • Erstelle einen Content-Kalender
  • Plane Recycling-Zyklen im Voraus
  • Messe und bewerte die Performance

Fazit: Content Repurpose als Gamechanger für dein Business

Als Solopreneurin musst du clever mit deiner Zeit umgehen. Content-Erstellung ist essentiell für dein Business, aber sie muss nicht dein ganzes Leben bestimmen.

Content Repurpose ist dein Schlüssel zu:

  • Mehr Sichtbarkeit ohne doppelten Aufwand
  • Präsenz auf allen relevanten Kanälen
  • Zeitersparnis, die du in andere Business-Bereiche investieren kannst
  • Konsistenter Kommunikation, die Vertrauen bei deiner Zielgruppe aufbaut
  • Besseren Ergebnissen durch strategische Wiederverwendung bewährter Inhalte

Der wichtigste Tipp zum Schluss: 
Fange klein an! Du musst nicht sofort alle Formate bedienen. Wähle 2-3 Recycling-Methoden aus, die zu deinem Workflow passen, und baue darauf auf.


Take Action: Deine nächsten Schritte

Heute:

  • Suche dir einen Evergreen-Blogbeitrag aus, der bereits gut funktioniert
  • Plane 3 verschiedene Recycling-Formate dafür
  • Blocke dir 2 Stunden in der nächsten Woche für die Umsetzung

Diese Woche:

  • Führe dein Content-Audit durch
  • Erstelle deinen ersten recycelten Content
  • Plane die nächsten 2-3 Recycling-Projekte

Bonus-Tipp: Führe ein „Content-Recycling-Journal“, in dem du dokumentierst, welche Formate bei deiner Zielgruppe am besten ankommen. So entwickelst du über Zeit deine ganz persönliche Content-Repurpose-Strategie. Deine wertvollen Inhalte haben es verdient, ihre volle Wirkung zu entfalten!

PS: Dies ist der letzte Beitrag der 28 – 8 Tage bloggen Challenge  🙂

Teil die Schreib-Liebe!